Fraunhofer-Institut: Deutschland liegt bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter zurück

Ob elektronische Patientenakte (ePA), Gesundheits-Apps oder das E-Rezept: Deutschland ist bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter schlecht aufgestellt. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) hat eine Studie durchgeführt und Anfang März veröffentlicht: Deutschland ist seit der Jahrtausendwende immer weiter zurückgefallen und gehört zuletzt eher zu den Schlusslichtern in Europa.

Das deutsche Gesundheitssystem ist zwar eines der teuersten in Europa, aber anders als in Dänemark, Estland, Spanien und Österreich seien wesentliche Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Digitalisierung nicht gelegt worden – obwohl sich mit den zahlreichen Gesetzesinitiativen des früheren Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) ein Wandel abgezeichnet hatte: u.a. Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG), Patienten-Datenschutz-Gesetz (PDSG), Digitale–Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) 

Die Studienautoren haben mehrere Bremsklötze für die dringend notwendige Digitalisierung unseres Gesundheitswesen ausgemacht: Eine mangelnde und häufig viel zu späte Einbeziehung der unterschiedlichen Interessengruppen, um die Anforderungen aufzunehmen. Ethische, rechtliche und soziale Aspekte hätten so früher bedarfsgerecht beachtet werden können. Außerdem ist den zentralen Akteuren der Mehrwert der Digitalisierung nicht wirklich verdeutlicht worden. Sie wurden nicht wirklich für die anstehenden Schritte gewonnen.

Mehr Infos gibt es direkt bei Fraunhofer ISI (Pressemitteilung).

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