FAZ: Ein Rezept für die sterbende Landapotheke


29.02.2016 Meldungen

Eigentlich kann Hüffenhardt sich glücklich schätzen. Natürlich, viel gibt es in dem kleinen Ort mit den hübschen Fachwerkhäusern südöstlich von Heidelberg nicht. Doch für ein Dorf mit nur 2000 Einwohnern ist die Versorgung nicht schlecht: eine Sparkasse, eine Volksbank, eine Metzgerei, eine Bäckerei, die neben Brot und Obstkuchen sogar ein wenig frisches Obst, Milch, Käse und Spülmittel verkauft – all das ist hier noch vorhanden. Vor allem aber hat Hüffenhardt noch einen Hausarzt, außerdem einen Zahn- und einen Tierarzt. So weit, so gut also – wenn, ja, wenn nur das Problem mit der Apotheke nicht wäre.

Die Lösung kommt vom Lieblingsfeind

Die Voraussetzungen waren nicht schlecht, schließlich zählten zu den Kunden auch die 1500 Einwohner des Nachbarortes, zudem gibt es in Hüffenhardt ein Pflegeheim mit 135 Plätzen. Trotzdem wollte sich niemand finden, auch eine zunächst interessierte junge Mutter sagte schließlich ab. „Vielleicht ist die Verdienstspanne nicht groß genug“, sagt Bürgermeister Neff. „Oder es liegt an den langen Arbeitszeiten, das ist mit einem kleinen Kind natürlich schwierig.“

Jetzt aber, wo die Einwohner die Hoffnung schon fast aufgegeben haben, gibt es doch noch eine Lösung. Eine, die zum Modell für andere ländliche Regionen werden könnte, den Inhabern der rund 20.000 Apotheken im Land allerdings kaum gefallen dürfte: Denn sie kommt von ihrem Lieblingsfeind, der Versandapotheke Doc Morris. „Alle reden immer von der Digitalisierung und der Telemedizin“, sagt Max Müller aus dem Vorstand der mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro größten Versandapotheke Europas. „Die nehmen wir jetzt beim Wort.“ Über einen Zeitungsartikel war das zur Schweizer Apotheke Zur Rose gehörende Unternehmen auf die Situation in Hüffenhardt aufmerksam geworden.

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