bevh Verbraucherstudie: Interaktiver Handel wächst im dritten Quartal um 2,0 Prozent | Einstelliges Wachstum für das Gesamtjahr erwartet


03.11.2015 Kooperationspartner



Berlin - Der interaktive Handel ist zurück auf dem langfristigen Wachstumskurs: Nach einem überraschenden Rückgang im 2. Quartal 2014 weist die Verbraucherstudie des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland im 3. Quartal wieder ein Wachstum um 2,0% aus. Treiber ist diesmal der Multichannel-Handel, der den Abstand zu den Online-Marktplätzen verkürzt. Für das Jahr 2014 rechnet der Verband weiterhin mit einem größeren Wachstum als im gesamten Einzelhandel. Von Juli bis September 2014 erzielte die Branche der Online- und Versandhändler einen Umsatz von rund 11,9 Mrd. EUR (3. Quartal 2013: 11,6 Mrd. EUR). 9,8 Mrd. EUR wurden online bestellt, was einem Anteil von 82,2 Prozent entspricht (3. Quartal 2013: 9,7 Mrd. EUR; 83,4 Prozent). Der Umsatz mit digitalen Dienstleistungen ging leicht zurück: Mit rund 2,3 Mrd. EUR bewegt sich der Wert deutlich unter Vorjahresniveau (3. Quartal 2013: 2,7 Mrd. EUR; - 14,8 Prozent). Die umsatzstärksten Warengruppen: Bewegung an der Spitze Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz bei gewohnt starken Warengruppen wie Bekleidung (2.813 Mio. EUR; + 2,5 Prozent) und Unterhaltungselektronik (1.213 Mio. EUR; + 23,6 Prozent). Obwohl nach wie vor unter den drei stärksten Warengruppen, geht der Umsatz mit Büchern weiter zurück (1.018 Mio. EUR, - 21,7 Prozent). Einen spannenden Aufwärtstrend hingegen kann das Segment Möbel & Dekoration vorweisen, aber auch bei Computer- und Handyzubehör sind deutliche Zuwächse zu verzeichnen. Multi-Channel weiter auf dem Vormarsch Der schon länger zu beobachtende Trend setzt sich weiter fort: Immer mehr Händler setzen auf die Mehrkanalstrategie. Analysiert nach Versendertypen fällt der größte Umsatzanteil mit 5.272 Mio. EUR zwar nach wie vor auf die Onlinemarktplätze - jedoch mit rückläufiger Entwicklung (3. Quartal 2013: 6.596 Mio. EUR; - 20,1 Prozent). Die Multi-Channel-Versender konnten weiter deutlich aufholen und erwirtschafteten 4.393 Mio. EUR (3. Quartal 2013: 3.455 Mio. EUR; + 27,2 Prozent). Im Jahresverlauf 2014 zeigt sich damit eine klare Entwicklung. Lagen im letzten Jahr die Umsätze der Onlinemarktplätze immer deutlich vor denen der Multichannelversender, so nähern sich die Kanäle jetzt immer weiter an. Der Verband geht davon aus, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird. Schon im kommenden Jahr könnten die Onlinemarktplätze demnach ihre Vormachtstellung im B2C-Geschäft einbüßen. Jahresprognose Das deutlich gedämpfte Konsumklima im Jahresverlauf bekam auch die Branche des Interaktiven Handels zu spüren. Der bevh sieht in seiner aktualisierten Jahresprognose für 2014 nur noch ein einstelliges Wachstum, das jedoch über dem Wachstum des Einzelhandels insgesamt liegen wird. „Der Interaktive Handel hat sich einen so hohen Anteil am Einzelhandel erarbeitet, dass konjunkturelle Schwankungen das langfristige Wachstum überlagern. Zweistellige Wachstumsraten sind weiter machbar, wie die Multi-Channel-Versender im 3. Quartal gezeigt haben. Über den Grad des weiteren Wachstums entscheidet neben dem konjunkturellen Umfeld vor allem, wann neue Angebote bislang wenig versandhandelsaffiner Branchen wie Lebensmittel und Möbel breite Konsumentenschichten überzeugen“, so Gero Furchheim, Präsident des bevh. Zur Studie Die Untersuchung „Interaktiver Handel in Deutschland“ wird in diesem Jahr zum zweiten Mal im aktualisierten Studiendesign vom Marktforschungsinstitut GIM-Gesellschaft für innovative Marktforschung im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) durchgeführt. Dafür werden rund 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren von Januar bis Dezember 2014 telefonisch und per Onlinefragebogen zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z.B. im Bereich Downloads oder Ticketing) befragt. Das Endergebnis der Studie wird Anfang 2015 nach Abschluss der Umfrage veröffentlicht. Die heute vorgelegten Zahlen basieren auf der Auswertung der Monate Juli bis September 2014.


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