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Da Patienten mit digitalen Angeboten Kontakte zu den Mitmenschen vermeiden, werden digitale Lösungen durch die Corona-Krise immer stärker nachgefragt. Online-Versand, Telemedizin – viele Angebote werden in allen Lebensbereichen verstärkt genutzt. Das Videokonferenztool Zoom verzeichnete beispielsweise im März 2020 ganze 110 Prozent mehr „eindeutige Nutzer“ als im Februar. Und laut Digitalverband Bitkom sprechen sich 93 Prozent der über 1.100 Befragten dafür aus, die digitale Gesundheitsversorgung weiter auszubauen.

Der Kabinettsentwurf des Patientendaten-Schutz-Gesetzes (PDSG) sieht u.a. vor, dass ein elektronisches Rezept ab 2022 verpflichtend eingeführt wird. Durch ein Makelverbot soll verhindert werden, dass Drittanbieter Geschäfte mit der Vermittlung solcher eRezepte machen können. Dadurch soll die freie Apothekenwahl gewahrt werden.

Das Marktforschungsinstitut Nielsen hat für den Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) den neuen Gesundheitsmonitor erstellt. Bei der aktuellen Skepsis gegenüber der Corona-App mutet das Ergebnis erstaunlich an: 77 Prozent der Bevölkerung erwarten von einer höheren Digitalisierung im Gesundheitswesen mehr Sicherheit für Patienten.

Der Landarzt Stefan Spieren aus dem sauerländischen Wenden berichtet in der Zeitschrift c`t, dass seine Praxis aktuell etwa 30 Videosprechstunden am Tag durchführt, anstatt 20 in der Woche. Wegen des ansteckenden Corona-Virus nutzen immer mehr Patienten die Videosprechstunden. Gerade wenn es nur um ein Folgerezept geht, begibt sich ungern jemand in Gefahr. Für Ärzte und Patienten stehen technische Lösungen wie www.zumarzt.online bereit.

Die vergangene Woche dominierte bei Interpol der Kampf gegen den illegalen Handel mit Arzneimitteln. Denn illegale Arzneimittel bergen große Risiken für die Patienten: Wirkstoffe können falsch, zu hoch, zu niedrig dosiert sein oder gar ganz fehlen. Auch wenn enthaltene Wirkstoffe nicht angegeben sind, kann die Einnahme der Arzneimittel Leib und Leben gefährden.

Es überrascht nicht eben stark: Die kürzlich veröffentlichte Studie Healthcare-Barometer 2020 der Beratungsgesellschaft PwC zeigt wieder, dass vielen das E-Rezept nicht früh genug kommen kann. Laut Umfrage können sich mehr als drei Viertel der Bundesbürger vorstellen, auf das E-Rezept umzusteigen.

Langsam scheint in Deutschland Bewegung in die Digitalisierung rund um Apotheken zu kommen: DocMorris will Offizin-Apotheken in eine Plattform einbinden und der Bundesgerichtshof beschäftigt sich mit Klagen der Apothekerkammer Nordrhein gegen EU-Versandapotheken, die sich auch auf das Heilmittelwerbegesetz auswirken können.

Wieder ist eine Studie zu E-Health, spezieller zum E-Rezept, erschienen. Das verdeutlicht die Bedeutung des Themas, das auch auf dem BVDVA-Kongress am 18./19. Juni in Berlin auf den Tisch kommen wird. Verfolgen kann man die Diskussionen rund um innovative Arzneimittelversorgung auch auf Twitter unter #bvdva20.

Die elektronische Patientenakte (ePA) soll trotz aktueller Schwierigkeiten im nächsten Jahr verfügbar sein. Dazu will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Kürze ein zweites Digitale-Versorgungsgesetz vorlegen. Es sollen Details für den Datenschutz und die konkrete Ausgestaltung der Akte geklärt werden. Der BVDVA begrüßt die Tatkraft.

Viele haben gefordert, dass Deutschland bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens aufholen muss. Das neue Jahr bringt uns ein paar Schritte voran. Hier bieten wir eine kleine Übersicht. Der BVDVA greift diese Themen auch bei seinem 13. Jahreskongress im Juni in Berlin auf.

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